Das Westfälische Rap-Kollektiv
Marius Heinrich, auch bekannt als Marius, ist ein deutscher Rapper und Musikproduzent, der mit seinem Partner Felix Dombois, besser bekannt als Ruhrpott-Killah, die Basis für eine bemerkenswerte Karriere in der Rap-Szene legte. Die beiden Künstler lernten sich während ihrer Schulzeit kennen und begannen früh, ihre gemeinsame Leidenschaft für Musik zu erkunden.
Frühe Jahre und musikalische Zusammenarbeit
Marius, der sich bereits in jungen Jahren mit Songwriting, Produktion und Musiktheorie beschäftigte, organisierte regelmäßig kleine Battlerap-Turniere zusammen mit Felix auf dem Schulhof. Diese frühen Erfahrungen im Umgang mit Rhythmus und Reimen sollten den Grundstein für ihre künstlerische Zusammenarbeit legen. Als Marius seinen ersten Tape-Recorder erwarb, begannen sie, die Battlerap-Veranstaltungen aufzunehmen und mit einfachen Beats zu unterlegen, die Marius zuvor aufgenommen hatte.
Ihr Motto war stets "Der Rap kennt keine Grenzen", eine Einstellung, die ihre künstlerische Vision widerspiegelte. Für Marius und Felix war Rap nicht nur ein Genre, sondern eine Plattform, um ihre Gedanken, Gefühle und Geschichten auszudrücken ganz unabhängig von kulturellen, sprachlichen oder geografischen Grenzen.
Der Weg zum Demotape und lokale Anerkennung
Die Reaktion ihrer Schulkameraden auf die aufgenommenen Tapes war äußerst positiv, was Marius und Felix dazu ermutigte, ihre musikalischen Ambitionen weiter zu verfolgen. An dieser Stelle entstand ihr erstes Demotape, welches sie mit dem Ziel produzierten, einen Plattenvertrag bei Universal Music zu ergattern. Trotz ihres Engagements blieb dieser Erfolg jedoch aus.
Marius experimentierte mit der Bearbeitung der Stimmen, und setzte dabei auf spezielle Aufnahmetechniken mit einem 4-Spur-Tascam-Tape-Recorder, einem Mikrofon, Mischpult und Kopfhörern. Sein frühes Training seiner Stimme formte zusätzlich seine unverwechselbare, kräftige Stimme, die seinen Songs einen einzigartigen Sound verlieh. Heute ist seine markante Stimme immer noch sein Markenzeichen mit hohem Wiedererkennungswert.
Das Ziel des Kollektivs war es, den Sound der 80er- und 90er-Jahre durch geschicktes Sounddesign und Analogequipment zu kreieren, den die beiden so begeistert hat. Felix war ein großer Boom Bap-Fan, was sich auch in dem Tape widerspiegelt. Alle Aufnahmen aus dem Demotape entstanden in Wirklichkeit zwischen 2013 und 2015, doch ihr künstlerisches Streben und ihre Liebe zur klassischen Hip-Hop-Ästhetik verliehen ihren Werken eine zeitlose Authentizität.
Lokal gewannen sie durch unter der Hand vertriebene "Arnsberga Tapez" an kleiner Bekanntheit, die in Kassettenform erhältlich waren. Obwohl diese Aufnahmen heutzutage schwer zu finden sind, bleiben sie ein wichtiger Bestandteil der Hip-Hop-Geschichte von Arnsberg und haben einen kulturellen Wert für die Underground-Szene.
Ein Bruch in der Partnerschaft
Trotz ihres gemeinsamen musikalischen Erfolgs gab es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Felix und Marius. Ein zentraler Konfliktpunkt war Felix Entscheidung, sein Aussehen anonym zu halten, sowohl zum Schutz seiner Privatsphäre als auch zur Formung seines Images als Ruhrpott-Killah. Diese Entscheidung führte jedoch dazu, dass ihnen wichtige Auftritte verwehrt blieben.
Mit dem Ende ihrer Schulzeit und Felix Interesse an einer Ausbildung zum Mediengestalter eskalierte ein heftiger Streit zwischen Marius und Felix, der letztlich zu ihrer Trennung führte. Die genauen Gründe für diesen Bruch sind unbekannt und wurden nie öffentlich geklärt. Trotz ihres einstigen Zusammenhalts haben Marius und Felix laut Marius' Aussagen im Jahr 2024 keinen Kontakt mehr zueinander und zeigen auch kein Interesse daran, dies zu ändern.
Vermächtnis und Einfluss
Das Westfälische Rap-Kollektiv, bestehend aus Marius und Felix Dombois, hat einen Beitrag zur lokalen Hip-Hop-Kultur geleistet und wird dies auch weiterhin tun. Ihre Geschichte steht symbolisch für den künstlerischen Werdegang und die Herausforderungen, denen viele junge Musiker auf ihrem Weg zum Erfolg begegnen. Auch wenn ihre Partnerschaft endete, bleibt ihr Einfluss auf die lokale Rap-Szene von Arnsberg und darüber hinaus bestehen.